
Licht im Paralleluniversum

Bethany Gupwell: Bei den meisten professionellen Produktionen liegt die Priorität auf dem Ergebnis und auf der Frage, wie man die Geschichte am besten erzählen kann. Natürlich ist dies immer ein entscheidender Teil einer Show, aber es geht bei einer Produktion wie dieser eben nicht nur um den künstlerischen Erfolg, sondern auch um die Soft Skills, also darum, jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, einen Einblick in unsere Arbeit zu bekommen und zu verstehen, wie eine Produktion dieser Art abläuft.
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Bethany Gupwell: Ich hoffe, dass die Produktionen des NYMT junge Menschen dazu inspirieren, sich ein Bild von der Arbeit in unserer Branche zu machen. Wir wollen den Jugendlichen eine Vorstellung vermitteln, was alles zu einem professionellen Auftritt dazugehört. Deshalb versuchen wir, eine Art Lernumgebung im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Produktion zu erschaffen. Es ist mir wichtig, jungen NYMT-Mitgliedern ein Bild von den Aufgaben zu vermitteln, die im Theater auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.
Bethany Gupwell, Lighting Designer“Wir müssen gezielt darauf achten, die jungen, talentierten Leute zu fördern und in der Branche zu halten.”
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Bethany Gupwell: Ich versuche, in die Fußstapfen der Menschen zu treten, die mich ausgebildet und geprägt haben. Ich hatte das große Glück, schon in jungen Jahren von einigen sehr einflussreichen Persönlichkeiten gefördert zu werden, die meine Begeisterung geteilt und meine Fähigkeiten weiterentwickelt haben. Ich habe zwar Licht und Design studiert, aber ich glaube, dass die begleitende Förderung außerhalb der Uni mindestens genauso wichtig war. Deshalb bin ich von Projekten wie diesem begeistert und versuche, mein Wissen auf ähnliche Weise weiterzugeben.
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Bethany Gupwell: Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, aber es gibt noch viel zu tun. Durch Projekte wie dieses können wir dazu beitragen, junge Menschen bereits frühzeitig für die Theater-Branche zu begeistern. Nichtsdestotrotz müssen wir noch viel mehr tun, um sicherzustellen, dass die Branche so vielfältig wie möglich wird.
Bethany Gupwell, Lighting Designer„Wie können wir unsere Branche zu einem nachhaltigen Ort für eine Vielzahl von Menschen machen, nicht nur für einen bestimmten Personenkreis?“
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Wie können wir junge Menschen in den Schulen ansprechen? Wie können wir Menschen jeder Herkunft davon überzeugen, dass das Theater ein Ort ist, an dem sie sich wohlfühlen und ausleben können? Gleichzeitig müssen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie wir die Menschen in der Industrie halten können. Die Studienzahlen sind hoch, aber es gibt eben auch eine hohe Abbrecherquote nach dem Studium, da es häufig eine ganze Weile dauert, bis man sich in der Branche etabliert hat. Hier müssen wir gezielt darauf achten, die jungen, talentierten Leute zu fördern und in der Branche zu halten.
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Bethany Gupwell: Aktuell studieren in etwa gleich viele Frauen wie Männer Lichtdesign. Dies spiegelt sich jedoch noch nicht in der Praxis wider, da die Abbrecherquote sehr hoch ist, insbesondere bei Frauen und noch stärker bei freiberuflich arbeitenden Frauen. Weniger als 15 % der Lichtdesigner im Vereinigten Königreich, die im Verzeichnis der „Association for Lighting Production and Design“ eingetragen sind, sind Frauen. Wir müssen uns die Frage stellen: Wie können wir unsere Branche zu einem nachhaltigen Ort für eine Vielzahl von Menschen machen, nicht nur für einen bestimmten Personenkreis?
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